Nächste Woche war wieder Montag...

 

Wie ihr vermutlich alle wisst, arbeite ich in der Schule mit den kleinsten Kindern zusammen. Ein Kind sticht ganz besonders hervor. Sein Name ist Brandon und er ist wahrlich kein einfaches Kind. Wie meine Lehrerin immer so schön sagt: Brandon ist wie 20 Kinder auf einmal. Deswegen braucht man eigentlich immer eine Person allein für ihn. 

Er hat kein Schmerzempfinden, sein einziger Schwachpunkt ist sein Ohrläppchen. Laut seiner Mutter soll man daran einfach ziehen dann gehorcht er. Einfach nur schrecklich. Wir sollen also Gewalt mit Gewalt bekämpfen. 

Was Brandon so gefährlich macht, ist seine Eigenschaft, in unerwarteten Situationen auf ein Kind zu zustürmen und es auf den Boden zu reißen. Sofort muss man eingreifen. Er ist zwar erst sechs Jahre alt, aber hat schon mehr Kraft als ein Zehnjähriger. Gerne zieht er an den Haaren, beißt, kratzt und schlägt um sich. Auch ich bekomme regelmäßig etwas ab. Einmal nicht auf gepasst, schon packt er mich am Pferdeschwanz und ich liege auf dem Boden wie ein Käfer. 

Mein anstrengenster Tag war im Februar mit ihm. Meine Lehrerin ist leider krank geworden und ich war allein mit den Kinder. Aber als die Eltern erfuhren, Brandon sei da, nahmen aus Angst alle ihre Kinder wieder mit nach Hause. Es gibt viele Eltern, welche ihre Kinder nur an den Tagen zur Schule bringen, wenn er nicht da ist. Es gibt nämlich selten einen Tag ohne Verletzungen und Tränen, wenn Brandon in der Schule ist. Bei einigen Kindern reicht es schon, wenn ich den Namen Brandon sage und sie zucken zusammen. Ich gebe zu, ich habe es auch nicht gerne, wenn ich nicht weiß, was er hinter meinem Rücken macht. Jetzt aber zurück zu diesem einen Tag im Februar. Ich war also alleine mit Brandon. Er aß sein Essen nicht, er kaute nur darauf herum, um es anschließend in den Händen zu formen und mir dann an den Kopf zu werfen. Anschließend stellte er fast das ganze Klassenzimmer um. Danach folgte der Höhepunkt meines damaligen Montags. Ich fragte Brandon, „musst du auf die Toilette?“, er sagte nein. Wenig später steht er ruhig da und ich sehe schon wie die helle Hose sich dunkel färbte. Als ich gerade zu ihm gehe, zieht er sich die Hose herunter und machte groß auf den Boden. Er grinste mich an. Da stand ich also nun und mein Montag war innerlich gelaufen. Schnell in die gelben Gummihandschuhe, erst das Kind ins Bad und dann die Sauerei entfernen. 

Brandon liebt es, mir braune Montage zu schenken. Wie am Montag darauf. Ich schaute gerade nach ihm, als er auf dem Spielplatz war. Ich drehte mich um, eine Hose kam auf mich zugeflogen, anschließend machte er auf die Spielgeräte Urin. Nathan, ein weiteres Kind aus meiner Klasse, liebt Flüssigkeiten egal welcher Herkunft und er stürzte sich in die Pfütze, welche Brandon hinterlassen hatte und badetet genüsslich. Leicht angewidert schnappte ich Nathan und zog ihn in das Badezimmer. Während meine Lehrerin sich um Nathan kümmerte, säuberte ich den Spielplatz. 

Auch wenn meine Arbeit häufig etwas eklig ist und gewisse Kinder mir den Alltag erschweren, habe ich die Kinder dennoch sehr in mein Herz geschlossen. 

 

 

Danke Lana für den Titel und die Komma-Korrektur:)