Zeit zum Nachdenken

Hallo alle zusammen,

heute möchte ich euch wieder einiges berichten. 

Der Februar war sehr aufregend zwischen Karneval und Zwischenseminar. Nach wenigen Arbeitstagen im Februar machten Lana und ich uns auf in die Karnevalsferien. In Macas wurde auch fleißig mit Mehl, Schaum und vor allem Wasser gefeiert. Aber auch eine Haarkur mit Ei im Haar war dabei. 

Zuerst ging es nach Baños anschließend nach Ambato. Wir gingen davon aus, das die meisten Hostels in Ambato ausgebucht sind, deswegen nahmen wir ein Hostel in Baños.  Baños ist ca. 1,5 Stunden entfernt von Ambato. In Ambato trafen wir dann viele Freiwillige unserer Organisation.

 

Laut den Veranstaltern gibt es ein stricktes Schaum-Verbot, während des Umzuges in den Straßen-daran gehalten hat sich niemand. Wir als Touristen waren ein Hauptziel. Zentimeter hoch lag der Schaum auf unserer Haut. Wenige Minuten später wurde daraus Wasser und mir wurde sehr kalt.

 

Dennoch blieben wir und die anderen Freiwilligen sitzen, wir hatten ja schließlich 3 Dollar für unseren Sitzplatz bezahlt. Und dann mit einer langen Verspätung begann endlich der Umzug mit riesigen Wägen, hauptsächlich mit Blumen geschmückt und von Tänzern begleitet. Nach einer kalten Nacht in Ambato machten wir uns auf den Heimweg ins Hostel. Leider hatten wir anfangs keinen Sitzplatz im Bus. Ich war so müde und hatte kaum noch Kraft ,die Fahrt war sehr kurvenreich,

deswegen landete ich das ein oder andere Mal bei irgendwelchen Menschen auf dem Schoß:)

 

Am nächsten Tag fuhren wir dann nach Quito. Es wurde Zeit für eine neue Hose! Wie der ein oder andere schon mitbekommen hat, habe ich ein bisschen zugenommen im letzten halben Jahr. Eine passende Hose zu finden war gar nicht so einfach. Aufgrund meiner langen Beinlänge wurde aus einer geplanten Stunde ein ganzer Vormittag aber wir wurden fündig. Meine tapfere Shoppingbegleitung Lana hatte sich anschließend wirklich ein Eis verdient.

 

Nach dieser Anstrengung wurde es Zeit für einen Tag Entspannung also fuhren wir ca. 3 Stunden mit dem Bus nach Papallacta um dort in die Therme zu gehen. Nach den erholsamen Bädern kamen wir am Abend wieder tiefen Entspannt in Quito an.

 

Am nächsten Nachmittag machten wir uns dann auf die Reise nach Mindo zum Zwischenseminar. Denn wir ihr vielleicht wisst ist es jetzt schon Halbzeit von meinem Freiwilligen Jahr in Ecuador. In Mindo hatten wir ein kleines süßes Ferien Haus. Die Stadt Mindo lag ein paar Kilometer entfernt. Unser Häuschen war somit ein bisschen abgelegen von der Außenwelt. Ich habe mich seht gefreut die anderen Freiwilligen wieder zu sehen und mich mit ihnen auszutauschen.

Wir haben gemeinsam gekocht, gespielt und uns gegenseitig wieder neuen Schwung für die kommenden Monate gegeben.

Aufgrund des schlechten Wetters und der abgelegenen Lage kamen wir nicht viel raus. Einmal unternahmen wir eine Wanderung mit dem Besitzer des Grundstückes. Wir kletterten Wasserfälle hinauf und rannten Böschungen hinunter. Auch wenn es wirklich anstrengend war,hatten wir einen tollen Nachmittag im Nebenwald.

 

Als das Seminar zu Ende war, entschieden wir uns alle eine Nacht länger zu bleiben. An unserem gemeinsamen Nachmittag entschlossen wir uns eine Wanderung mit anschließendem Abseilen von den Wasserfällen zu unternehmen. Anfangs wusste ich noch nicht so recht auf was ich mich da eingelassen hatte. Aber spätestens als ich dann den Klettergurt um die Hüfte hatte, wusste ich es wird ernst. Meine beste Frage an diesem Tag war als ich den ecuadorianischen Guide fragte: ist das gefährlich? Und er nur antwortete total sicher, dachte ich mir die Frage hätte ich mir auch sparen können….:)

Aber wie ihr seht, geht es mir gut, sonst würde es diesen Blogeintrag nicht geben.Ich habe diese tolle Tour überlebt und würde es sogar gerne wieder machen. Meine Mitfreiwilligen ermutigen mich immer wieder Dinge zu tun ohne mich zu zwingen, welche ich vorher nie gemacht hätte. Und somit wachse ich jeden Tag ein Stückchen über mich hinaus. Vorbei sind die Zeiten von Desinfektionsmittel und der verzweifelten Suche nach dem TÜV-Siegel…

 

Nun sitze ich wieder in Macas und bin auch wieder froh in meinem Alltag angekommen zu sein. Das nächste Mal schreibe ich euch nicht mehr alleine, sondern habe schon Besuch aus Deutschland an meiner Seite.

 

Viele liebe Grüße 

eure Selina